Laienspielgruppe Essen-Altendorf

Verschiedenes

Zehn kleine Negerlein oder Die Suche (1998)

Zehn kleine Negerlein oder Die Suche "Crozier die Vierte", dachte sicher manch einer von uns, als Thomas die ersten Worte auf der Bühne sprach. Oder: "Durch wie viele Hände wird diese Rolle noch gehen?!" Doch beginnen wir die Geschichte vom Auf und Ab unserer Laienspielgruppe von vorne. Einige von Ihnen haben bei der Durchsicht der Besetzung sicher ein paar Namen vermißt. Natürlich gab es die eine oder andere Veränderung zwischendurch (so verließ Anja Peters uns); doch manch einer gehörte mittlerweile fest dazu. So fühlt sich Inga Meyer geb. Schulte noch zu LSG zugehörig - sie malte z.B. die Plakate - ist aber im Moment auf Hochzeitsreise. Auch Markus Wessler setzt lediglich dieses Stück aus, weil er beruflich so eng eingebunden ist. Sabine Gartz kehrt ebenfalls nach dieser Auszeit und ihrem bestandenen Diplom wieder auf die Bretter, die die Welt bedeuten zurück. Mit diesem Wissen machten wir uns auf die Suche nach einem Stück mit der passenden Anzahl von Rollen. Erstaunlich schnell und begeistert stießen wir auf den Thriller "Der Gast". Auch die Rollenverteilung lief ziemlich gut. Alles in Butter? Weit gefehlt. Jetzt fingen die Probleme erst richtig an. Eines Montags, für viele von uns wie aus heiterem Himmel, stieg Elke (eine der Polizistinnen aus dem letzten Stück) bei LSG aus. Gangster Harry alias Christoph nahm seine Rolle zu wörtlich, brannte mit dem Textheft, sowie einigen Requisiten durch und ward nie mehr gesehen. Da standen wir nun. Zumal der zweite Versuch, die Rolle des Majors zu besetzen, ebenfalls fehlschlug. Martin Fischer war zu pflichtbewußt, sie anzunehmen, denn er hätte einige Abende aufgrund beruflicher Verpflichtungen gefehlt. So ging die Suche weiter...

Und das Glück war uns hold. Katrin Kleine wollte gerne Theater spielen, übernahm Elkes Rolle, die wir gedanklich schon in ein Telefonat umgeschrieben hatten (das längste Telefonat der Theatergeschichte) und brachte Marc Winter als Startgebühr mit ein. Ohne groß gefragt zu werden, hielt er ein Textheft in der Hand und war unser Crozier. Wir blickten rosigen Zeiten entgegen, denn Katrin Mayer stieß neu zu uns, um dieses Jahr noch hinter den Kulissen zu helfen, nächstes Jahr dann das Publikum zu erobern. Es hätte ja alles so schön sein können... Doch da schlug der Storch zu! Nicole Prokop teilte uns mit, daß sie ein Baby bekommt. Wir freuten uns alle sehr für sie, doch erblickt der neue Erdenbürger ungefähr eine Woche vor der Premiere das Licht der Welt. Deshalb nahm Nicole erst einmal Erziehungsurlaub. Flott erfolgte eine Umbesetzung, und Katrin sollte schneller als geplant in den Genuß von Lampenfieber kommen. Geschafft! Na denkste! Das Wintersemester 1997/98 begann und die Mathematik, stark unterstützt von der Chemie streckte ihre Krallen nach Katrin Kleine aus. Mit großem Bedauern und ebenso großer Entschlossenheit händigte sie uns das Textheft wieder aus. Marc, der eigentlich nie 'ja' gesagt hatte, ging ebenfalls. So war die Rolle des Croziers ein weiteres Mal verwaist. Die Suche ging weiter... Eines Tages fragte Jörg Jenny, ob sie eigentlich montags abends bereits einen festen Termin hätte. Wenn sie geahnt hätte, was ihr 'nein' für Konsequenzen nach sich zog, hätte sie es sich wahrscheinlich noch einmal überlegt. So jedoch tapezierte sie fleißig die Kulisse und steht heute auf der Bühne. Doch wer spielt nun Major Crozier??? Kurz bevor wir verzweifelt das Handtuch werfen wollten, wagte sich Thomas, unser jahrelanger Souffleur, ins Rampenlicht. So nahm unsere Suche nach einem aufregenden Jahr ein Ende. Oder?