Laienspielgruppe Essen-Altendorf

Verschiedenes

Der Workshop

Jedes Jahr denken wir: "Dieses Mal haben wir kaum etwas zu tun; die Kulisse müsste doch fast fertig sein." Wir haben schließlich in den letzten zehn Jahren genug gebaut, sorgfältig verstaut und auf Zukunft geplant. Natürlich sind die gemalten Hintergründe von "Bunbury" mittlerweile unter den Hammer gekommen (ein auf zusammengeklebte Tapetenbahnen gemaltes Fenster mit rosa Vorhang). Gleich für die "Mausefalle" entwarfen wir unsere Balkenkonstruktion, die immer wieder passend zum Stück - einmal mit hellblauen Blümchen, ein anderes Mal mit modern gelb-schwarzer Borte - tapeziert wird. Am Anfang waren sie nur zwei Meter hoch, so dass Michaels Kopf von unten gesehen über die Zimmerwand hinausragte. Lange vorbei die Zeiten, in denen wir im Tischtennisraum so vor uns hinwerkelten. Sabine und Jörg bauten und Steffis und Markus linke Hände reichten an, fegten auf und zerschnitten ein paar Bahnen Tapete. Professionell wird sich nun im Kirchturm auf der Orgelbühne samstags um 11.00 Uhr getroffen. 11.20 Uhr fällt die Entscheidung, wie viele Teilchen wir beim guten alten Edwin Heidrich erstehen, um uns über den Mittag zu helfen. Dann geht es los: der disziplinierte, sorgfältig vorbereitete und wohldurchdachte Bau der Kulisse. Christian fragte und das erste (und letzte Mal), als er dabei war: "So, was soll ich machen?" "Ach, das, was so anfällt. Schnapp dir einfach den Hammer und leg los! Das ist hier ein ... Workshop." So hielt er den Pinsel eher wie einen Honiglöffel und nahm den Kampf mit dem Regal auf. Da passiert es auch schon einmal, dass ein Lackpinsel im Waschbecken in der Sakristei ausgewaschen wird, Frau Hagedorn beim Orgelspielen die Segel streicht, weil sie das Duell gegen die Säge verloren hat oder wir nicht fertig werden, weil um 14.00 Uhr bereits ein Brautpaar am Altar steht und lieber mit Reis und Rosenblättern beworfen wird statt mit Sägespänen. Irgendwann haben wir es dann doch geschafft:

Herr Grabler baut auf der Orgelbühne den Aufzug auf, und der Transport - fast immer im strömenden Regen - ins Marienheim beginnt. Nun noch die Feinheiten und es kann losgehen. Ob der Tisch nur von vorne rosa und hinten immer noch schwarz ist; der Stoff nur in Richtung Saal vom Schreibtisch reicht und auf der anderen Seite zu Ende ist; die Deckchen mit Sicherheitsnadeln befestigt wurden, auf die man sich doch bitte nicht setzen möge; oder die Türklinke eigentlich nur eine Attrappe ist, die wir tunlichst nicht zu drücken haben (wie Carsten in fetten Druckbuchstaben von hinten auf die Tür geschrieben hat) ist nicht so wichtig. Das sieht das Publikum schließlich nicht! Und so ist es gelungen, trotz aller Vorbereitung etliche Samstage und Abende mit dem Hammer in der Hand die Kulisse für das Wohnzimmer der Familie Meyer-Schwarzenbach zu bauen. Dieses Mal haben wir doch nicht so viel zu tun!!!